1. Aktuelles
Neu gestaltet: INWO.de
Am 6. Juni 2016 veranstaltete das Hutchins Center on Fiscal and Monetary Policy der renommierten amerikanischen Denkfabrik Brookings eine hochkarätig besetzte internationale Konferenz, um über die bisherigen Erfahrungen mit den negativen Zinsen zu diskutieren und zukünftige Perspektiven (auch für die USA) aufzuzeigen:
»Negative interest rates: Lessons learned ... so far« (»Negative Zinsen: Was wir gelernt haben ... bis jetzt«). Einer der Hauptredner war Prof. Miles Kimball.
Besser als ihr Ruf - Negativzinsen sind nicht unser Problem ist der neueste Gastwirtschaft-Kommentar der stellvertretenden INWO-Vorsitzenden Beate Bockting in der Frankfurter Rundschau.
Unsere Netzpräsenz INWO.de erfreut sich dank moderner Neugestaltung, aktueller Inhalte und einer vom Internet-beinahe-Monopolisten Google freundlich geschenkten Werbe-Kampagne gestiegener Zugriffszahlen: Mehrere hundert Besucher pro Tag sind die Regel.
Die von der INWO unterstützte Grundsteuerreform-Kampagne veröffentlichte eine kritische Pressemitteilung zum Beschluss der Finanzministerkonferenz der Länder vom 3. Juni 2016: Finanzminister fördern die Bodenspekulation und bestrafen Bauwillige
Sowohl das FÖS, als auch die Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ (die INWO ist in beiden Mitglied) bieten interessante Praktikumsplätze an: das FÖS in Berlin und die Allianz in Marburg.
2. Termine
25. Juli bis 7. August, Wuppertal: 3. Sommercamp der Wuppertaler Freilichtbühne
30. Juli, Wuppertal: Mitgliederversammlung der INWO Deutschland mit zwei kostenlosen öffentlichen Vortrags- und Diskussionsrunden als „Vorprogramm“:
- 10-12 Uhr Matthias Klimpel: TTIP - Strukturpolitik oder Außenhandelsabkommen?
- 13-15 Uhr Beate Bockting: Endlich nicht mehr wachsen müssen… dank Freigeld
3. bis 7. August, Düsseldorf: Attac-?Sommerakademie
22. bis 26. August, Reckenthin (Prignitz/?Brandenburg): 2. Sommerakademie „Nach dem Wachstum“. Die Sommerakademie bietet einen Rahmen für konzentrierten fachlichen Austausch, mit Inputs, Kleingruppen, Exkursionen, Planspiel. Gleichzeitig dient die Akademie für Suffizienz als Experimentierfeld, um Postwachstum praktisch zu erproben.
30. August bis 2. September, Budapest: 5. Internationale Degrowth-?Konferenz. Nach Leipzig 2014 steht die 5. Degrowth mit dem Konferenzort in Ungarn in einem post-?sozialistischen Kontext und soll Postwachstums-?Diskussionen aus verschiedenen Teilen Osteuropas integrieren. Die Konferenz wird sich u.a. auf die Arbeit von bedeutenden osteuropäischen Denkern beziehen, welche aktuelle Degrowth-Debatten inspirieren – zum Beispiel Karl Polanyi, Ivan Illich und Nicholas Georgescu-?Roegen.
12. September: INWO-Termin: „Warum die Wirtschaftswissenschaft umdenken muss - ein Plädoyer für Negativzinsen, auch auf Bargeld“, Vortrag von Prof. Felix Fuders. Beginn: 19 Uhr. Vortragsort: Auslandsgesellschaft NRW, direkt am Dortmunder Hauptbahnhof. Der Eintritt ist frei.
12. September, Berlin: Tag der Ökologisch-Sozialen Marktwirtschaft: „Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft ist, wenn die Preise die ökologische Wahrheit sagen“ (FÖS).
17. September, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart: Demo gegen TTIP und CETA. Als Freiwirte sind wir zwar historisch eher für Freihandel, aber ganz klar gegen Sonderrechte für Konzerne oder gar ein einklagbares Recht auf „entgangenen Gewinn“.
Sa., 29. Oktober - So., 30. Oktober, Wuppertal: 58. Mündener Gespräche: Ressourcen und Klima als Menschheitsgüter
Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Mehr lokale und aktualisierte Termine stehen immer im INWO-?Terminkalender.
3. Interessantes aus Netz und Medien
Im Journal of Post Keynesian Economics erschien letztes Jahr der Artikel „Silvio Gesell: “A strange, unduly neglected” monetary theorist“ (dt. etwa „Silvio Gesell: 'Ein seltsamer, unangemessenerweise vernachlässigter' Geld-Theoretiker“), von welchem man zumindest den Abstract kostenlos im Netz lesen kann.
Mit Sparkassen, Strafzinsen und andere Merkwürdigkeiten – ist das schon Kampagnenjournalismus? erhalten wir willkommene inhaltliche Unterstützung durch Jens Berger von den NachDenkSeiten. Klaus Willemsen würdigt Bergers Artikel in einem Medienkommentar (07.06.).
Den Brexit bewertet Klaus Willemsen als Warnruf, aber auch als Chance für Europa. Die Abstimmung über Verbleib oder Austritt bezeichnet Michael von der Lohe vom OMNIBUS für Direkte Demokratie als „Plebiszit 'von oben'“.
Zum 140. Geburtstag des bekannten Schweizer Titularprofessors für Städtebau Hans Bernoulli (1876 – 1959) hier seine Grundsätze für den Umgang mit Land:
- Die Gemeinde verkauft kein Land, das in ihrem Eigentum steht.
- Die Gemeinde erwirbt in privatem Eigentum stehendes Land nach Möglichkeit.
- Die Gemeinde lässt ihr Land durch Private nutzen, indem sie ihnen ein Baurecht einräumt an diesem Land.
Im Heimatland des „Wunders von Wörgl“ feierte am 28. Mai das vor vier Jahren in der Schweiz uraufgeführte gleichnamige Theaterstück seine gelungene Premiere.
„Der Kursrückgang bei Bankaktien sei nur das Symptom eines viel größeren Problems, nämlich einer fatalen Kombination aus schwachem Wachstum, hohen Staatsschulden und einer Nähe zur gefährlichen Deflation.“ zitiert die Welt David Folkerts-Landau, Chefvolkswirt der Deutschen Bank - was ihn nicht davon abhält, im gleichen Atemzug weitere Milliardenhilfen für die Banken zu fordern, mithin höhere Staatsverschuldung. Sven Giegold bezeichnet dies als „schamlose Forderung nach neuen staatlichen Bankenrettungen“.
Kapitalfehler
4. Film- und Buchtipps
Matthias Weik und Marc Friedrich haben mit „Kapitalfehler“ (Eichborn-Verlag, 2016) ein locker formuliertes Werk mit einem hehren selbsterklärten Ziel verfasst: „am Ende aus verschiedenen Denkrichtungen und Schulen einen Leitfaden für eine nachhaltige und gesunde, den Menschen dienende Wirtschaft zu entwickeln.“
Positiv fällt auf, dass sie einen breiten Überblick liefern und sich gleichzeitig eine starke eigene Meinung erlauben, durchaus häufiger im Widerspruch zur vorherrschenden ökonomischen Lehre. So beziehen sie sich im Kapitel über die Entstehung von Geld und von Marktwirtschaft auf den Anthropologen David Graeber und bezeichnen die offenbar gerne in gängigen Ökonomiebüchern wiedergegebene Erzählung Adam Smith's zur Frühgeschichte des menschlichen Handels als „Märchen“. Die Autoren wenden sich eher an das breite Publikum, was nach dem Erfolg ihres SPIEGEL-Bestsellers „Der größte Raubzug der Geschichte“ nur logisch ist. So erklären sie auch Grundlagen, sofern diese dem breiten Publikum eher unbekannt sein dürften, da die Medien oft einen ganz anderen Eindruck erwecken: „Die Schulden der Einen sind die Ersparnisse der Anderen“ und „Wer sich einen realistischen Blick von der wirtschaftlichen Lage eines Landes verschaffen will, muss die Gesamtverschuldung in Augenschein nehmen… die Schulden des Staates, der Unternehmen und der Privathaushalte“.
Weik und Friedrich bekennen sich selbst als „Befürworter des Ordoliberalismus“. Sie wollen über eine längere historische Rückschau Erkenntnisse für ein besseres Wirtschaftssystem gewinnen. Ihre Beobachtung ist, dass der Kapitalismus periodisch in Krisen gerät... [weiterlesen auf INWO.de]
5. Das Wort zum ... Schluss
„Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“
Bertholt Brecht laut Nachdenkseiten.
Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter
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