1. Aktuelles
Die aktuelle Fairconomy bietet mehrere kleine und vier große Artikel, darunter einen zum beim Attentat auf das französische Satiremagazin »Charlie Hebdo« getöteten Ökonom, Journalist und Schriftsteller Bernard Maris. INWO-Mitglieder haben die Ausgabe schon auf Papier erhalten.
INWO-Mitglied und Finanz-Berater Steffen Henke besuchte bei einer Vortragsreise nach Belgien unter anderem Silvio Gesells Geburtsort St. Vith. Neben den Vorträgen gab er auch dem Belgischen Rundfunk ein hörenswertes 10-minütiges Radio-Interview (13. März).
Die Erlassjahr-Kampagne fordert mit einem nett anzusehenden 2-Minuten-Video, Lösungen für überschuldete Staaten zu erarbeiten – speziell sollen das die G7-Staaten bei ihrem Treffen am 27.05.2015 in Dresden tun. Ein möglicher Ausweg: mit dem von der INWO angestrebten 0-Zinsniveau wären auch hohe Schulden dauerhaft tragbar.
Der Leerstandsmelder sammelt Geld (Crowdfunding) zur Verbesserung der Online-Plattform – nur noch bis zum 19. März! Die Leerstandsübersicht der Projekts ist praktisch, um die Sinnhaftigkeit einer Bodenreform zu begründen.
2. Termine
18. März, Frankfurt: Eröffnung des neuen EZB-Gebäudes, begleitet von Protesten gegen die „Spar- und Verarmungspolitik“.
20. März und 10. - 12. April: Info-Abend und Open Space zum geplanten Lernort Wuppertal in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte.
21. und 22. März, Fuldatal-Simmershausen: 55. Mündener Gespräche.
18. und 19. April: „Wem gehört die Erde? / Dimension einer Reform der Bodenordnung“, Tagung des Seminars für freiheitliche Ordnung in Bad Boll.
4. bis 6. Juni: Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart, mit INWO-Präsenz auf dem „Markt der Möglichkeiten“.
13. bis 26. Juli: 2. Sommercamp der Wuppertaler Freilichtbühne.
15. Juli bis 2. August 2015: „Sommer-Universität“ Alternative Economic and Monetary Systems in Wien.
30. Oktober bis 01. November, Wuppertal: Jahresfeier der Humanen Wirtschaft.
Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Mehr lokale und aktualisierte Termine stehen immer im INWO-Terminkalender.
3. Interessantes aus Medien und Netz
Im Rundbrief HUMANE WIRTSCHAFT AKTUELL vom 16. März verweist Andreas Bangemann auf den Text The below-zero lower bound, welcher (auf Englisch) eine Übersicht voller Verweise zur aktuellen Diskussion um negative Zinsen bietet. Interessant ist nicht nur der Text selbst mit seinem Ausdruck „Gesell tax“ (Gesell-Steuer), sondern vor allem, wo er veröffentlicht wurde: Bruegel beschreibt sich selbst als Volkswirtschafts-Denkfabrik und Vorstandsvorsitzender ist momentan der ehemalige EZB-Präsident Jean-Claude Trichet.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist schon so abgenutzt, dass er nicht mehr unbedingt viel bedeutet... und jetzt hat sich auch die Bundesregierung seiner bemächtigt: Deutsch Aktionstage Nachhaltigkeit vom 30. Mai bis zum 5. Juni. Vielleicht hat ja jemand Lust, einen Diskussionsabend zu einer Nachhaltigen Geld- und Bodenordnung dort einzubringen und damit zu bewerben?
Schweizer Wappen
Die von der INWO angestrebte Bodenreform beinhaltet eine Besteuerung von Ressourcen-Verbrauch, was bedeutete, dass andere Steuern, zum Beispiel auf Arbeit oder Dienstleistungen, gesenkt würden. Ein ganz ähnlicher Vorschlag, nur ohne die besonders wichtige Boden-Komponente, kam in der Schweiz unter dem Titel Energie- statt Mehrwertsteuer zur Volksabstimmung – und erhielt eines der schlechtesten Ergebnisse einer Volksabstimmung überhaupt (8% „dafür“).
In der kleinen Schweiz gibt es neben interessanten Volksabstimmungen momentan noch andere spannende Entwicklungen, aus freiwirtschaftlicher Sicht. So werden die negativen Einlagezinsen der Zentralbank von den Geschäftsbanken wie teilweise auch in Deutschland (siehe vorheriger Newsletter) an die Halter von grosser Liquidität weitergegeben... mit dem Ergebnis, dass diese ernsthaft den Umstieg auf Bargeldhaltung versuchen – allerdings nicht immer erfolgreich, wie dieser Kurzbericht vom Schweizer Radio und Fernsehen (12.03.) in einer schönen Mischung aus Hoch- und Schwizerdütsch zeigt.
Der US-Wirtschaftsprofessor Miles Kimball empfiehlt der Schweizer Nationalbank im Interview (17.02.) in Finanz und Wirtschaft die Einführung einer Gebühr auf Bargeld.
„Beim Euro-Stabilitätspakt wendet die EU-Kommission ihre ohnehin schlechten Regeln auch noch schlecht an. Es wird klar, dass die EU in einer Zwickmühle zwischen Deflation und Beugung der eigenen Regeln steckt.“ verlautet EU-Parlamentarier Sven Giegold (am 10.03.). Schade, dass dieser Kenner vieler Details zur Finanzwelt in Europa nicht sieht, welch eleganter Ausweg aus dem Schulden-Deflations-Dilemma die Freiwirtschaft bietet.
4. Film- und Buchtipps
In der Arte-Dokumentation Staatsschulden – System außer Kontrolle? (03.02.), oder passender im französischen Original La dette, une spirale infernale? kommen einige Persönlichkeiten zu Wort, die den regelmäßigen Lesern dieses Rundbriefs bekannt sein dürften: David Graeber (Schulden: Die ersten 5000 Jahre), Bernard Maris (siehe Fairconomy-Beschreibung oben) und Sven Giegold. Arte bietet den Film nicht mehr im Netz an, aber auf einer populären Video-Plattform oder woanders lässt er sich momentan noch gut ansehen.
Im Film werden Inflation und Vermögenssteuer als Auswege genannt, sowie das allseits geforderte Wirtschaftswachstum. Maris gibt auf letzteres eine gute Antwort: „Es wird kein Wachstum geben, damit ist es vorbei.“
5. Das Wort zum ... Schluss
“The freest government, if it could exist, would not be long acceptable, if the tendency of the laws were to create a rapid accumulation of property in few hands, and to render the great mass of the population dependent and penniless.”
US-Präsident Franklin D. Roosevelt in Message to Congress on Curbing Monopolies, 1938Deutsch etwa: „Die freieste Regierung, wenn sie existieren könnte, wäre nicht lange tragbar, führten ihre Gesetze dazu, dass Vermögen sich in kurzer Zeit in wenigen Händen konzentriert, während die große Masse der Bevölkerung abhängig und mittellos wird."
Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter
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