Pik 9 (Skat)
1. Aktuelles
Im Oktober ist mit der Skatbank offenbar die erste Bank Deutschlands dazu übergegangen, auch übermäßige Liquidität von Privatkunden (Tagesgeld über 500.000 EUR) mit einer Gebühr von -0,25 % zu belasten.
Die „Negativzinsen“ auf Liquidität bei der Skatbank sind die von der INWO vorhergesehene und begrüßte Folge der im vorletzten Newsletter hervorgehobenen EZB-Entscheidung, den Einlagezinssatz für Geschäftsbanken erstmals unter 0% zu senken.
Im letzten Newsletter verwiesen wir auf die bedeutende „Life Below Zero“-Rede, in der EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré eine erste Evaluation der negativen Einlagezinsen liefert, mit mehrfachem Verweis auf Silvio Gesell. Prof. Dirk Löhr hat Ein Nachwort zur Rede von Benoît Cœuré im Netz veröffentlicht, in dem er unter anderem auf einen in der Dezember-Fairconomy erscheinenden weiterführenden Artikel verweist.
2. Termine
22. November, Schaffhausen: "Boden behalten, Stadt gestalten" - eine öffentliche Tagung der NWO-Stiftung Belcampo.
22.-23. November 2014, Fuldatal-Simmershausen: 54. Mündener Gespräche.
06. - 07. Dezember: Macht und Recht in Staat und Gesellschaft, Tagung des SFFO in Bad Boll, unter anderem mit Prof. Dirk Löhr.
11. Februar 2015, europaweit: Premiere von „Wer rettet wen?“.
3. bis 7. Juni: Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart, mit INWO-Präsenz auf dem „Markt der Möglichkeiten“.
13. bis 26. Juli 2015: 2. Sommercamp der Wuppertaler Freilichtbühne.
Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Mehr lokale und aktualisierte Termine stehen immer im INWO-Terminkalender.
3. Interessantes aus Medien und Netz
Die WELT hat das überhaupt nicht verstanden oder stiftet absichtlich Verwirrung (am 29.10.), denn sie schmeißt Tagesgeld- und Sparkonten zusammen und kommt zum Schluss, dass Sparer zahlen müssten. Klaus Willemsen hat für die INWO eine ausführliche Richtigstellung verfasst.
Am 20.11. zitiert Spiegel online Asoka Wöhrmann, Anlagechef der Deutschen Bank, mit „Negativzinsen dürften angesichts der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) »bald keine Seltenheit mehr sein«.“
Am 29.10. zeigte das WDR-Fernsehen Ein anderer Weg - Leben ohne Geld, eine 14-minütige Dokumentation über Jonathan Ries, der momentan, unterstützt von Freiwilligen, die Freilichtbühne an der Silvio-Gesell-Tagungsstätte in Wuppertal wieder herstellt. Regionalwährungen und die freiwirtschaftliche Geschichte der Bühne spielen auch eine Rolle im Film.
Der Fernsehsender Arte zeigte im Oktober sechs einstündige Sendungen zum Kapitalismus, in der unter anderem mit verbreiteten Fehlinterprätationen von Adam Smith aufgeräumt wurde, der zu unrecht häufig auf die „unsichtbare Hand des Marktes“ reduziert werde. Leider entfernt Arte schon nach nur sieben Tagen die meisten Filme wieder aus dem Netz-Angebot... was bei mit öffentlichen bzw. Zwangsbeiträgen finanzierten Sendungen eigentlich skandalös ist. Wer dem Blog von Prof. Dirk Löhr folgt, wurde rechtzeitig auf die Reihe aufmerksam gemacht.
Zur Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland und zur Schwierigkeit ihrer Erfassung veröffentlichte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung im Oktober einen 16-seitigen Report - zusammen mit einem gut dreiminütigen „Video-Statement“ eines der Autoren. Im Fazit heißt es „Nach den Erfahrungen der Großen Depression wurde der Zusammenhang zwischen Ungleichheit und makroökonomischer Instabilität schon einmal verstanden“...
Buch-Empfehlung
4. Film- und Buchtipps
Dr. Langs Kleine Volkswirtschaftslehre für Jedermann
Helmut Creutz dazu in einer Nachricht an G. Lang (auf einer Mailing-Liste):
„Deine so belebenden Gliederungen und die kurzen und verständlichen Umsetzungen macht es geradezu zu einem idealen Lehrmittel, das an allen Schulen als Einführung ins Geldthema verwendet werden sollte!“
5. Das Wort zum ... Schluss
„Es kann sicherlich eine Gesellschaft nicht blühend und glücklich sein, deren meiste Glieder arm und elend sind.“
Adam Smith, Untersuchungen über das Wesen und die Ursachen des Nationalreichthums., 1846
Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter
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