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FAIRCONOMY-Newsletter 88

* Fairconomy-Herbsttagung

* Geld entmachten

* Wirtschaftskrise in Deutschland

1. Aktuelles

Neue Beiträge erscheinen weiter regelmäßig auf INWO.de, hier die letzten beiden:

Ebenfalls auf INWO.de gibt es Verweise auf INWO-Veröffentlichungen in anderen Medien, wie zuletzt INWO-Vorsitzender Prof. Felix Fuders mit Vorboten der Finanzkrise in der „Gastwirtschaft“ der Frankfurter Rundschau oder Klaus Willemsens Standpunkt „Wie ein Abschied vom Wachstum gelingen kann“ im Tagesspiegel Background (beide am 24.08. veröffentlicht).

2. Termine

7. Oktober, ab 15:30 Uhr: FAIRCONOMY-Webinar „Das Geld entmachten“ (Terminankündigung und Zugangsdaten) mit Martin Finger.

28. - 29. Oktober 2023: Die FAIRCONOMY-Herbsttagung in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte in Wuppertal! Das diesjährige Programm reicht vom Gedenken an Beate Bockting über mehrere hochkarätige Vorträge und Vernetzungsgespräche bis zum zusammenfassenden Rundengespräch. Zur Anmeldung.

23. bis 25. November 2023, Augsburg: DialogRaumGeld - „Mit einer neuen Kultur des Miteinanders für einen gesellschaftlichen Wertewandel“, unter anderem verantwortet von Mitgliedern des Forum Fließendes Geld.

Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

3. Interessantes aus Netz und Medien

„Wieso bekomme ich so wenig Geld, obwohl ich mich immer in meine Arbeit reinhänge? Ich brauche eine Gehaltserhöhung", fordert der Angestellte von seinem Chef. „Glauben Sie, die aktuelle Wirtschaftslage lässt so etwas zu? Ich bitte Sie!", erwidert der Chef und wendet sich ab. „Stopp!“, ruft plötzlich eine Frauenstimme aus dem Publikum. Es wird deutlich: Wir befinden uns in einer fiktiven Szene. Eine Frau aus dem Zuschauerraum hat das Schauspiel angehalten, um nun selbst auf der Bühne die Rolle des bittenden Angestellten einzunehmen... 
Weitere Details zum Forumtheater-Projekt von Holger Kreft und Nina Roob gibt es im Blog von DialogRaumGeld.

In den letzten Monaten haben die Zentralbanken EZB und FED ihre Leitzinsen wieder angezogen, vorgeblich zur Inflationsbekämpfung. Damit haben sie der Wirtschaft, insbesondere der Bauwirtschaft mit ihrem hohen Kapitaleinsatz, massiven Schaden zugefügt. Im (bis auf den Anfang kostenpflichtigen) makronom-Artikel Warum permanente Nullzinsen eine Überlegung wert sind (16.08.23) kommt Alexander Douglas auf Gedanken von John Maynard Keynes zurück, der sich schon in den 1930er Jahren für einen permanenten Nullzins einsetzte.

„Die Kombination aus Nachfrageschock und hohen Zinsen führt in Deutschland wahrscheinlich zu einem schweren Abschwung“ sagt Ökonom Heiner Flassbeck im (leider zum Großteil kostenpflichtigen) Artikel „Schwerer Abschwung“: Wirtschaftskrise in Deutschland nimmt Fahrt auf der Berliner Zeitung (vom 1.8.).

Bodeneigentum – das beschwiegene soziale Grundübel von Herbert Ludwig (Fassadenkratzer, 4.7.) setzt sich sehr grundsätzlich mit dem Thema Bodeneigentum auseinander, von einer Prämisse ausgehend, die auch Prof. Dirk Löhr immer betont: „Der Boden gehört einer ganz anderen Kategorie an als Sachen, die durch menschliche Tätigkeit immer wieder produziert werden können. Der Boden ist nicht von Menschen hervorgebracht und kann auch nicht beliebig vermehrt werden; er ist die notwendige Lebensgrundlage aller Menschen.“

Das Bodeneigentum speziell an der Küste, nämlich der Besitz der beliebten Sandstrände Italiens, ist Thema des ZEIT-Artikels „Schlösser aus Sand“ von Marina Klimchuk (vom 23.08.).

Seit September gibt es im Netz eine englisch-sprachige Silvio Gesell Foundation.

4. Film- und Buchtipps

Felix Fuders, Pablo J. Donoso (Herausgeber): Ökologisch-ökonomische und sozio-ökologische Strategien zur Erhaltung der Wälder – Ein transdisziplinärer Ansatz mit Fokus auf Chile und Brasilien.Springer 2023

Auch wenn die Titel es nicht auf den ersten Blick hergeben, Kapitel 2 und 3 sind jeweils „Werbung“ für Freigeld und Freiland.

In Kapitel 2 geht es um den aus unserem Geldsystem resultierenden Wachstumszwang. In Kapitel 3 wird erklärt, warum auch aus Sicht der Allokationstheorie Land und Bodenschätze nicht unbedingt privatisiert werden müssen, um eine allokationstheoretisch effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten.

5. Worte... zum Schluss

„Geld ist eine neue Form der Sklaverei, die sich von der alten nur unterscheidet, indem sie unpersönlich ist, daß es keine direkte Beziehung zwischen Herren und Sklaven gibt.“ 
Leo Tolstoi (*1828, †1910), russ. Schriftsteller (Quelle: Aphorismen.de)

Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter