• DE
  • EN

FAIRCONOMY-Newsletter 67

Silvio Gesell und Karl Marx

Radio-Feature zur Spekulation mit Bauland

Zwei Buchempfehlungen zur Sommerferienzeit

FAIRCONOMY
Fairconomy 2/2018

Inhalt:

  1. Aktuelles
  2. Termine
  3. Interessantes aus Medien und Netz
  4. Film- und Buchtipps
  5. Das Wort zum ... Schluss

1. Aktuelles

Das Marx-?Ju­bi­lä­ums­jahr -? der Be­grün­der des Mar­xis­mus wä­re die­ses Jahr 200 Jah­re alt ge­wor­den -? ist ei­ne gu­te Ge­le­gen­heit, sich mit der Per­son Karl Marx und mit sei­nem Werk nä­her zu be­fas­sen. Die ak­tu­el­le Aus­ga­be 2/2018 un­se­rer Mit­glie­der­zeit­schrift Fair­co­no­my tut das und eben­so der ak­tu­el­le Gast­wirt­schaft-?Kom­men­tar Hat sich Marx ge­irrt? un­se­rer stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den Bea­te Bock­ting in der Frank­fur­ter Rund­schau.

Im Jahr vor der an­ste­hen­den Grund­steu­er­re­form in Deutsch­land bleibt die von der IN­WO un­ter­stütz­te Kam­pa­gne Grund­steu­er: Zeit­ge­mäß! ak­tiv und er­gänzt ihr Me­dienecho je­den Mo­nat um meh­re­re Bei­trä­ge.

Am 7. Ju­li fand der ers­te Ge­mein­gü­ter­tag der Dort­mun­der Ge­mein­gü­ter-?Ini­tia­ti­ve von Pau­lus­kir­che und Kul­tur statt. Die Fair­co­no­my war, ne­ben Ge­mein­wohl­ö­ko­no­mie, BGE, frei­er Soft­wa­re, GLS-?Bank und An­de­ren, mit ei­nem klei­nen Bü­cher-? und Zeit­schrif­ten-?Stand ver­tre­ten.

In ih­rer Mit­glie­der­zeit­schrift Pu­blik hat die mit knapp zwei Mil­lio­nen Mit­glie­dern zweit­größ­te deut­sche Ge­werk­schaft Ver.di über die für ih­re Mit­glie­der, eher Ar­bei­ter als Groß­ak­tio­nä­re, er­schüt­tern­de La­ge auf dem „Woh­nungs­markt“ be­rich­tet. Lei­der wird laut IN­WO-?Me­dien­kom­men­tar von Klaus Wil­lem­sen die für die­se Ent­wick­lung buch­stäb­lich ur­säch­li­che Bo­den­preis­ent­wick­lung im Pu­blik-?Ar­ti­kel völ­lig aus­ge­blen­det.

Die Ar­beits­ge­mein­schaft Frei­wirt­schaft hat die Bi­blio­thek von Jo­sef Hü­we (1938 - 2012), ca. 20 Re­gal­me­ter, in­ven­ta­ri­siert und den Ka­ta­log als wis­sen­schaft­li­ches Nach­schla­ge­werk im Selbst­ver­lag ver­öf­fent­licht. Der Ka­ta­log kann un­ter ag­frei­wirt­schaft@g­mail.com be­stellt wer­den. Wer ei­nen si­che­ren und zu­gäng­li­chen Platz für den Ver­bleib der Bi­blio­thek weiß, soll­te sich eben­falls dort mel­den!

Gesell-T-Shirt
Fairconomy-T-Shirt

Sil­vio-Ge­sell-?T-Shirt mit Auf­schrift Fair­co­no­my, lie­fer­bar in M, L und XL (S und XXL kön­nen nach­be­stellt wer­den). Klas­sisch ge­schnit­te­nes T-Shirt aus bio­lo­gi­schem An­bau in hoch­wer­ti­ger, zer­ti­fi­zier­ter Ver­ar­bei­tung. Far­be: dun­kel­rot. Als Will­kom­mens­ge­schenk für je­den, der 2018 der IN­WO bei­tritt! Wer ein Exem­plar be­kom­men möchte, kann ein­fach auf dem Bei­tritts­for­mu­lar die ge­wünscht T-?Shirt-?Grö­ße mit an­ge­ben.

2. Termine

25. Ju­li bis 10. Au­gust 2018, Wien: Al­ter­na­ti­ve Eco­no­mic and Mo­ne­ta­ry Sys­tems, In­ter­na­tio­nal Sum­mer Uni­ver­si­ty.

27. & 28. Ok­to­ber 2018, Wup­per­tal: „Zu­kunft des Bar­gel­des – Ab­schaf­fung oder Re­form?“ - 62. Mün­de­ner Ge­sprä­che.

10. No­vem­ber 2018, Frank­furt: INWO-​Mit­glie­der­ver­samm­lung

Irr­tü­mer und Än­de­run­gen vor­be­hal­ten. Mehr lo­ka­le und ak­tua­li­sier­te Ter­mi­ne ste­hen im­mer im IN­WO-​Ter­min­ka­len­der.

3. Interessantes aus Netz und Medien

Frei­wirt­schaft­li­che Mar­kie­run­gen in Öster­reich 1860-1960 ist ei­ne um­fang­rei­che Samm­lung und Ein­ord­nung von Bild­ma­te­ria­li­en, Pla­ka­ten, Flug­blät­tern und an­de­ren Do­ku­men­ten, in­halt­lich ver­ant­wor­tet von Prof. Ger­hard Senft. Er schreibt: „Die Aus­stel­lung ist als ein „of­fe­nes“ Pro­jekt kon­zi­piert. Je­de Art von un­ter­stüt­zen­der oder auch kri­ti­scher Wür­di­gung wird – so­weit es mög­lich ist – be­rück­sich­tigt.“

Auf die oben ge­nann­te Aus­stel­lung be­zie­hen sich auch die ak­tu­el­len ORF-Ra­dio­kol­leg-Fol­gen Sil­vio Ge­sell und die Frei­wirt­schafts­leh­re (1) und drei weitere Teile, vom 16. bis 19. Ju­li und ge­stal­tet von Ju­lia­ne Na­gil­ler. Der 15-mi­nü­ti­ge ers­te Teil be­han­delt haupt­säch­lich das so­ge­nann­te Wun­der von Wör­gl. Lei­der soll die Sen­dung nur sie­ben Ta­ge nach Aus­strah­lung nach­hör­bar sein und das ein­fa­che Her­un­ter­la­den ist zah­len­den Abon­nen­ten vor­be­hal­ten.

Span­nen­des, gut 50-mi­nü­ti­ges ARD-Ra­dio­fea­tu­re vom HR: Spe­ku­la­tion mit Bau­land. 100 Pro­zent Ge­winn in­ner­halb we­ni­ger Jah­re! Wie? Man kauft Bau­land in Ber­lin, Ham­burg oder Mün­chen, lässt es ein paar Jah­re lie­gen und ver­kauft es dann wei­ter. Völ­lig le­gal. Was kann die Po­li­tik da­ge­gen tun an­ge­sichts feh­len­der Woh­nun­gen in deut­schen Groß­städ­ten?

Land oder Le­ben heißt ein Schrot-&-Korn-Ar­ti­kel über Land­raub in Bra­si­li­en - er­gänzt durch ein In­ter­view mit dem Au­tor Oli­ver Bot­ti­ni zu „Land Grab­bing“ in der EU, laut dem be­reits et­wa 40 Pro­zent des ru­mä­ni­schen Acker­lan­des aus­län­di­schen Kon­zer­nen ge­hö­ren. Da­mit sei dort ei­ne Saat zur Re­vo­lu­tion ge­sät.

Ei­ne er­staun­lich kri­ti­sche Bil­der­ga­le­rie mit dem Ti­tel So un­ge­recht ist Deutsch­land: 15 alar­mie­ren­de Fak­ten fin­det sich aus­ge­rech­net beim web-Por­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft (web.de, Teil der 1&1 Te­le­com GmbH). Ei­ne Bild­un­ter­schrift: „es geht viel­mehr um die Dis­kre­panz zwi­schen Ein­kom­men aus Ar­beit und leis­tungs­lo­sem Ein­kom­men aus sich selbst ver­meh­ren­den Ka­pi­tal.“

4. Film- und Buchtipps

Titel-Seite
Donut-Ökonomie (2018)

Ka­te Ra­wor­th: Die Do­nut-Ö­ko­no­mie

Zi­tat aus dem Buch, nach Wer­ner On­ken / sil­vio-ge­sell.de:

„Wel­che Art von Währung müs­s­te nun für die le­ben­de Welt ent­wi­ckelt wer­den, da­mit re­ge­ne­ra­ti­ves An­le­gen ge­för­dert wird statt das Stre­ben nach ste­ti­ger Ak­ku­mu­la­tion? Ei­ne Mög­lich­keit wä­re ei­ne Währung, die mit ei­ner De­mur­ra­ge ver­bun­den ist, ei­ner klei­nen Ge­bühr für das Hal­ten des Gel­des, so dass das Geld an Wert ver­liert und nicht dar­an ge­winnt, je län­ger es ge­hal­ten wird. Dass die­se Be­zeich­nung weit­ge­hend un­be­kannt ist, zeigt, wie sehr wir uns an den stets nach oben fah­ren­den fi­nan­zi­el­len Auf­zug ge­wöhnt ha­ben, in dem wir uns be­fin­den - wir ha­ben nur noch den Ge­dan­ken ‚nach oben‘, nicht ‚nach un­ten‘, nur noch ‚mehr‘, nicht ‚we­ni­ger‘. Doch das Wort De­mur­ra­ge soll­te man sich mer­ken, denn es könn­te im Fi­nanz­we­sen zu­künf­tig ei­ne wich­ti­ge Rol­le spie­len.
Die­ses Kon­zept wur­de von Sil­vio Ge­sell ent­wi­ckelt, ei­nem deut­schen Kauf­mann, der in Ar­gen­ti­ni­en tä­tig war und ... die Ein­führung ei­nes Pa­pier­gel­des in Ver­bin­dung mit Stem­pel­mar­ken vor­schlug, die re­gel­mä­ßig an den Geld­schei­nen an­zu­brin­gen wa­ren, um de­ren ver­blei­ben­de Gül­tig­keits­dau­er be­zie­hungs­wei­se Wert­min­de­rung dar­zu­stel­len.“

Ka­te Ra­wor­th. Die Do­nut-Ö­ko­no­mie. End­lich ein Wirt­schafts­mo­dell, das den Pla­ne­ten nicht zer­stört. Han­ser, Mün­chen 2018

Titel-Seite
Sil­vio Ge­sell in der Mün­che­ner Räte­re­pu­blik

Wer­ner On­ken: Sil­vio Ge­sell in der

Mün­che­ner Rä­te­re­pu­blik –

Ei­ne Wo­che Volks­be­auf­trag­ter

für das Fi­nanz­we­sen im April 1919

Im vor­letz­ten Newslet­ter (und et­was aus­führ­li­cher in der ak­tu­el­len Fair­co­no­my) hat­ten wir Vol­ker Wei­der­manns Nach­er­zäh­lung der Münch­ner Rä­te­re­pu­blik vor­ge­stellt. Nun gibt es von Wer­ner On­ken ei­ne Büch­lein, das sich ganz auf Sil­vio Ge­sells Rol­le in die­ser tur­bu­len­ten Zeit kon­zen­triert:

„Im Zu­sam­men­hang mit den his­to­ri­schen Erin­ne­run­gen an die­se rund 100 Jah­re zu­rüc­k­lie­gen­de be­son­de­re Epi­so­de der Ge­schich­te des frü­hen 20. Jahr­hun­derts geht es in die­ser Stu­die um den deutsch-ar­gen­ti­ni­schen Kauf­mann und So­zi­al­re­for­mer Sil­vio Ge­sell, der als Volks­be­auf­trag­ter für das Fi­nanz­we­sen an der Mün­che­ner Rä­te­re­pu­blik be­tei­ligt war. Dar­ge­stellt wer­den sei­ne Zie­le, sei­ne Mit­wir­kung in der Rä­te­re­pu­blik und sein Schick­sal nach ih­rer Nie­der­schla­gung. Au­ßer­dem wird ge­schil­dert, wie Sil­vio Ge­sell die wirt­schafts­po­li­ti­sche Ent­wick­lung der 1920er Jah­re be­ur­teil­te, die da­nach zum Ab­sturz Deutsch­lands in die Bar­ba­rei des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus bei­trug. Könn­ten sei­ne Geld- und Bo­den­re­form­vor­schlä­ge an­ge­sichts der ge­gen­wär­ti­gen Tur­bu­len­zen auf den Fi­nanz- und Im­mo­bi­li­en­märk­ten viel­leicht auch heu­te noch ak­tu­ell sein und in wei­ter­ent­wi­ckel­ter Form zur Ü­ber­win­dung ge­gen­wär­ti­ger Kri­sen bei­tra­gen?“ (Ver­lags­text)

5. Das Wort zum ... Schluss

 

“So­zia­ler Woh­nungs­bau in Deutsch­land ist Wirt­schafts­för­de­rung mit so­zia­ler Zwi­schen­nutz­ung.”


Andrej Holm, z.B. in Neu­es Deutsch­land am 1.9.2017

 

Mit freund­li­chen Grüßen

Vla­do Pla­ga und Mit­strei­ter

Im­pres­s­um:

Her­aus­ge­ber: IN­WO Deutsch­land e. V.,

Postfach 90 02 06, 60442 Frankfurt am Main

Te­le­fon: 0231 44995855, E-Mail: inwo(at)INWO.de


Ver­tre­tungs­be­rech­tig­ter Vor­stand und in­halt­lich Ver­ant­wort­li­cher gemäß §10 Ab­satz 3 MDStV: Felix Fuders, Bea­te Bock­ting und Mat­thias Klim­pel


Re­gis­ter­ge­richt: Amts­ge­richt Frank­furt am Main, Re­gis­ter­num­mer: VR 10338


Bank­ver­bin­dung: GLS Ge­mein­schafts­bank

e.G. Bo­chum, IBAN: DE32430609676010451400, BIC: GENODEM1GLS