Inhalt:
1. Aktuelles
Das Marx-?Jubiläumsjahr -? der Begründer des Marxismus wäre dieses Jahr 200 Jahre alt geworden -? ist eine gute Gelegenheit, sich mit der Person Karl Marx und mit seinem Werk näher zu befassen. Die aktuelle Ausgabe 2/2018 unserer Mitgliederzeitschrift Fairconomy tut das und ebenso der aktuelle Gastwirtschaft-?Kommentar Hat sich Marx geirrt? unserer stellvertretenden Vorsitzenden Beate Bockting in der Frankfurter Rundschau.
Im Jahr vor der anstehenden Grundsteuerreform in Deutschland bleibt die von der INWO unterstützte Kampagne Grundsteuer: Zeitgemäß! aktiv und ergänzt ihr Medienecho jeden Monat um mehrere Beiträge.
Am 7. Juli fand der erste Gemeingütertag der Dortmunder Gemeingüter-?Initiative von Pauluskirche und Kultur statt. Die Fairconomy war, neben Gemeinwohlökonomie, BGE, freier Software, GLS-?Bank und Anderen, mit einem kleinen Bücher-? und Zeitschriften-?Stand vertreten.
In ihrer Mitgliederzeitschrift Publik hat die mit knapp zwei Millionen Mitgliedern zweitgrößte deutsche Gewerkschaft Ver.di über die für ihre Mitglieder, eher Arbeiter als Großaktionäre, erschütternde Lage auf dem „Wohnungsmarkt“ berichtet. Leider wird laut INWO-?Medienkommentar von Klaus Willemsen die für diese Entwicklung buchstäblich ursächliche Bodenpreisentwicklung im Publik-?Artikel völlig ausgeblendet.
Die Arbeitsgemeinschaft Freiwirtschaft hat die Bibliothek von Josef Hüwe (1938 - 2012), ca. 20 Regalmeter, inventarisiert und den Katalog als wissenschaftliches Nachschlagewerk im Selbstverlag veröffentlicht. Der Katalog kann unter agfreiwirtschaft@gmail.com bestellt werden. Wer einen sicheren und zugänglichen Platz für den Verbleib der Bibliothek weiß, sollte sich ebenfalls dort melden!
Fairconomy-T-Shirt
Silvio-Gesell-?T-Shirt mit Aufschrift Fairconomy, lieferbar in M, L und XL (S und XXL können nachbestellt werden). Klassisch geschnittenes T-Shirt aus biologischem Anbau in hochwertiger, zertifizierter Verarbeitung. Farbe: dunkelrot. Als Willkommensgeschenk für jeden, der 2018 der INWO beitritt! Wer ein Exemplar bekommen möchte, kann einfach auf dem Beitrittsformular die gewünscht T-?Shirt-?Größe mit angeben.
2. Termine
25. Juli bis 10. August 2018, Wien: Alternative Economic and Monetary Systems, International Summer University.
27. & 28. Oktober 2018, Wuppertal: „Zukunft des Bargeldes – Abschaffung oder Reform?“ - 62. Mündener Gespräche.
10. November 2018, Frankfurt: INWO-Mitgliederversammlung
Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Mehr lokale und aktualisierte Termine stehen immer im INWO-Terminkalender.
3. Interessantes aus Netz und Medien
Freiwirtschaftliche Markierungen in Österreich 1860-1960 ist eine umfangreiche Sammlung und Einordnung von Bildmaterialien, Plakaten, Flugblättern und anderen Dokumenten, inhaltlich verantwortet von Prof. Gerhard Senft. Er schreibt: „Die Ausstellung ist als ein „offenes“ Projekt konzipiert. Jede Art von unterstützender oder auch kritischer Würdigung wird – soweit es möglich ist – berücksichtigt.“
Auf die oben genannte Ausstellung beziehen sich auch die aktuellen ORF-Radiokolleg-Folgen Silvio Gesell und die Freiwirtschaftslehre (1) und drei weitere Teile, vom 16. bis 19. Juli und gestaltet von Juliane Nagiller. Der 15-minütige erste Teil behandelt hauptsächlich das sogenannte Wunder von Wörgl. Leider soll die Sendung nur sieben Tage nach Ausstrahlung nachhörbar sein und das einfache Herunterladen ist zahlenden Abonnenten vorbehalten.
Spannendes, gut 50-minütiges ARD-Radiofeature vom HR: Spekulation mit Bauland. 100 Prozent Gewinn innerhalb weniger Jahre! Wie? Man kauft Bauland in Berlin, Hamburg oder München, lässt es ein paar Jahre liegen und verkauft es dann weiter. Völlig legal. Was kann die Politik dagegen tun angesichts fehlender Wohnungen in deutschen Großstädten?
Land oder Leben heißt ein Schrot-&-Korn-Artikel über Landraub in Brasilien - ergänzt durch ein Interview mit dem Autor Oliver Bottini zu „Land Grabbing“ in der EU, laut dem bereits etwa 40 Prozent des rumänischen Ackerlandes ausländischen Konzernen gehören. Damit sei dort eine Saat zur Revolution gesät.
Eine erstaunlich kritische Bildergalerie mit dem Titel So ungerecht ist Deutschland: 15 alarmierende Fakten findet sich ausgerechnet beim web-Portal einer Kapitalgesellschaft (web.de, Teil der 1&1 Telecom GmbH). Eine Bildunterschrift: „es geht vielmehr um die Diskrepanz zwischen Einkommen aus Arbeit und leistungslosem Einkommen aus sich selbst vermehrenden Kapital.“
4. Film- und Buchtipps
Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie
Zitat aus dem Buch, nach Werner Onken / silvio-gesell.de:
„Welche Art von Währung müsste nun für die lebende Welt entwickelt werden, damit regeneratives Anlegen gefördert wird statt das Streben nach stetiger Akkumulation? Eine Möglichkeit wäre eine Währung, die mit einer Demurrage verbunden ist, einer kleinen Gebühr für das Halten des Geldes, so dass das Geld an Wert verliert und nicht daran gewinnt, je länger es gehalten wird. Dass diese Bezeichnung weitgehend unbekannt ist, zeigt, wie sehr wir uns an den stets nach oben fahrenden finanziellen Aufzug gewöhnt haben, in dem wir uns befinden - wir haben nur noch den Gedanken ‚nach oben‘, nicht ‚nach unten‘, nur noch ‚mehr‘, nicht ‚weniger‘. Doch das Wort Demurrage sollte man sich merken, denn es könnte im Finanzwesen zukünftig eine wichtige Rolle spielen.
Dieses Konzept wurde von Silvio Gesell entwickelt, einem deutschen Kaufmann, der in Argentinien tätig war und ... die Einführung eines Papiergeldes in Verbindung mit Stempelmarken vorschlug, die regelmäßig an den Geldscheinen anzubringen waren, um deren verbleibende Gültigkeitsdauer beziehungsweise Wertminderung darzustellen.“
Kate Raworth. Die Donut-Ökonomie. Endlich ein Wirtschaftsmodell, das den Planeten nicht zerstört. Hanser, München 2018
Werner Onken: Silvio Gesell in der
Münchener Räterepublik –
Eine Woche Volksbeauftragter
für das Finanzwesen im April 1919
Im vorletzten Newsletter (und etwas ausführlicher in der aktuellen Fairconomy) hatten wir Volker Weidermanns Nacherzählung der Münchner Räterepublik vorgestellt. Nun gibt es von Werner Onken eine Büchlein, das sich ganz auf Silvio Gesells Rolle in dieser turbulenten Zeit konzentriert:
„Im Zusammenhang mit den historischen Erinnerungen an diese rund 100 Jahre zurückliegende besondere Episode der Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts geht es in dieser Studie um den deutsch-argentinischen Kaufmann und Sozialreformer Silvio Gesell, der als Volksbeauftragter für das Finanzwesen an der Münchener Räterepublik beteiligt war. Dargestellt werden seine Ziele, seine Mitwirkung in der Räterepublik und sein Schicksal nach ihrer Niederschlagung. Außerdem wird geschildert, wie Silvio Gesell die wirtschaftspolitische Entwicklung der 1920er Jahre beurteilte, die danach zum Absturz Deutschlands in die Barbarei des Nationalsozialismus beitrug. Könnten seine Geld- und Bodenreformvorschläge angesichts der gegenwärtigen Turbulenzen auf den Finanz- und Immobilienmärkten vielleicht auch heute noch aktuell sein und in weiterentwickelter Form zur Überwindung gegenwärtiger Krisen beitragen?“ (Verlagstext)
5. Das Wort zum ... Schluss
“Sozialer Wohnungsbau in Deutschland ist Wirtschaftsförderung mit sozialer Zwischennutzung.”
Andrej Holm, z.B. in Neues Deutschland am 1.9.2017
Mit freundlichen Grüßen
Vlado Plaga und Mitstreiter
Impressum:
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Vertretungsberechtigter Vorstand und inhaltlich Verantwortlicher gemäß §10 Absatz 3 MDStV: Felix Fuders, Beate Bockting und Matthias Klimpel
Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main, Registernummer: VR 10338
Bankverbindung: GLS Gemeinschaftsbank
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